Der bis zur achten Etage geteilte Baukörper strukturiert die Fläche des Generalkonsulats in einen U-förmigen Grundriss, angegliedert an einen zentralen Versorgungskern für Treppenhaus, Aufzüge, WC-Anlagen und Nebenflächen. Die Planung folgt, wie bei allen Auslandsvertretungen, strengen Sicherheitsanforderungen. Generell gilt eine Zweiteilung in einen öffentlich zugänglichen Bereich und einen gesicherten Bereich für die Kanzleimitarbeiter*innen. Das neue Gestaltungskonzept fasst in der Gebäudemitte alle Nebenräume zu einem schlichten, kompakten Gebäudekern zusammen und bündelt Funktionsbereiche mit Tageslichtbedarf entlang der Fassade zu unterschiedlich großen Raumclustern. Durch die Cluster entstehen im Flurbereich abwechselnd geschlossene und offene, gemeinschaftlich genutzte Zonen. Mit dieser Neuinterpretation des Grundrisses wird eine Auflösung des „Behördenflurs“ erreicht. Gleichermaßen transportieren die aufgebrochenen Raumstrukturen die Werte von Transparenz und den außenpolitischen Leitfaden Deutschlands: „Gemeinschaft“.
Der Zugang vom Aufzug bzw. dem Treppenhaus führt sowohl Besucher*innen als auch Kanzleimitarbeiter*innen auf direktem Weg in den Eingangsbereich der deutschen Auslandsvertretung. Der Empfang mit Torbogensonde und Sicherheitskontrolle regelt den Zugang zur öffentlichen Rechts-, Konsular- und Visastelle. Die raumhohe Glasfassade sorgt für viel Tageslicht sowohl im Warte- und Schalterbereich als auch auf der Sachbearbeiter-Seite und im Backoffice der Visastelle. Im Wartebereich laden komfortable Sitzbänke ein, Platz zu nehmen und einen Blick auf die Infowand zu werfen. Diese bietet Platz für integrierte Funktionen wie Schreibpult, Personenaufrufanlage, Infoscreens, Prospekthalter und Wechselgrafiken.
Die gesicherte Kanzleifläche mit den Arbeitsplätzen wird vom Empfang über eine Sicherheitsschleuse mit Pförtner erschlossen. Von dem Eingangsbereich besteht direkter Sichtbezug zum zentral angeordneten Foyer, das die erste Anlaufstelle in der Kanzlei darstellt. Wie die Büros der Kanzleimitarbeiter*innen, bietet es an der Glasfassade verortet, natürliche Belichtung für eine angenehme Raumatmosphäre. Durch ein flexibles Trennwandsystem kann der angrenzende Konferenzraum mit dem Foyer für Veranstaltungen zu einer Fläche zusammengeschaltet und bei Bedarf mit einer sinnvollen Reihenbestuhlung ausgestattet werden.
Zwei großzügige Teeküchen mit Aufenthaltsbereich, die in den Flurerweiterungen zwischen den Clustern der Büroräume integriert sind, dienen als Kommunikationszonen und laden die Mitarbeiter*innen zum Verweilen ein. Die Stirnseiten der Cluster haben abgerundete Ecken und nehmen hochwertige Einbaumöbel auf, welche in Form von Garderobe, Stauraum, Sitznischen oder Küchenzeilen die Flurerweiterungen funktional bedienen. Die Räume der Dienststellenleitung bilden eine separate Sicherheitszone. Das dazugehörige Vorzimmer verfügt über interne Zugänge zu den Leitungsebenen. Nutzungen und Nebenräume ohne Tageslichtbedarf wie Lager- und Archivräume, Sanitärbereiche, Kopier- und EDV-Räume sind im schlichten Gebäudekern mit klarer, eckiger Kantenführung untergebracht.