Foto des Eingangsbereichs der Stadtbibliothek Heilbronn
Fensterähnliche Rückzugsnischen in Hausform an der Atriumwand der Stadtbibliothek Heilbronn.
Blauer Regalblock mit zentralem Lesebereich und orangen Akzenten.
Offener Lesebereich mit Holzbank, gepolsterten Sitzen und Bücherregalen.
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Kultur & BildungÖffentlich

Stadtbibliothek wird zukunftsweisender Ort der Begegnung

Nach einer rund zweijährigen Umbauphase erstrahlt die Stadtbibliothek Heilbronn in neuem Glanz und wurde zu einem identitätsstarken Ort, der für lebenslanges Lernen, hochwertige Informationsvermittlung und persönliches Miteinander steht.

Ausgangspunkt des Bestandsumbaus bildete die sich verändernde Lese- und Kommunikationskultur und der Wunsch, die Stadtbibliothek mit einem modernen Erscheinungsbild in die kommenden Jahrzehnte zu transportieren. Verortet im zentral gelegenen Kultur- und Einkaufscenter „Theaterforum K3“, haben unsere Architekt:innen eine Antwort auf die heutigen Anforderungen an Wissensvermittlung und hybride Nutzungsmöglichkeiten gefunden:

Rund 3.500 Quadratmeter verteilt auf zwei Geschossen bieten ausreichend Platz für Rückzugsorte und Gemeinschaftszonen, multimediales Lernen, Veranstaltungen sowie Büro- und Besprechungsräume. Ein integrierter Kinder- und Jugendbereich mit Online-Angeboten, Spielen und Zeitschriften eröffnet ein Erlebnis für die ganze Familie – und bildet eine Brücke zwischen digitaler und analoger Welt.
Der Bibliothek wird damit eine wichtige soziale und kulturelle Funktion zuteil, indem sie eine Plattform zum Austausch für eine breite Öffentlichkeit bietet und den Bedürfnissen vielschichtiger Nutzergruppen langfristig gerecht wird.

Fotograf: Martin Baitinger

German Design Award 2025
Stadtbibliothek Heilbronn

Veröffentlichungen

Neue Zonierung

Die Stadtbibliothek lässt sich über das Erdgeschoss im Innern der K3-Mall erschließen. Im Eingangsbereich befinden sich auf der linken Seite der Rückgabebereich, der Kassenautomat, Kinderwagenstellplätze und die Schließfächer. Gegenüberliegend ist die Informationstheke mit Ausleihe als erste Anlaufstelle für die Besuchenden angeordnet. Das Herzstück des Konzepts bildet ein Treppenkörper, der eine formale, direkte Beziehung zwischen den Bibliotheksgeschossen herstellt und eine Vielzahl an Nutzungsszenarien vereint. Im Erdgeschoss bildet er einen Rahmen für Plakate, Flyer, Leitsystem und einen Infoscreen, im Obergeschoss formt er ein großes Atrium und ist gleichzeitig die Rückwand des 340 Quadratmeter großen Kinderbereichs.

Flexible Raumkonfiguration

Integrierte Lese- und Spielnischen, die optisch an Baumhäuser erinnern, eröffnen spannende Blickbezüge ins Erdgeschoss. Neben Sitzgelegenheiten bietet er Platz für Lesungen, Filmvorführungen oder Workshops und ermöglicht den Besuchenden, die Bibliothekslandschaft immer wieder neu zu erleben. Die Fläche lässt sich außerdem durch einen Vorhang abtrennen und für Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen nutzen. Eine integrierte Leinwand ermöglicht eine multimediale Bespielung.

Themenwelten

Eine dynamische Wegeführung, die bewusst zum Entdecken einlädt, führt die Besuchenden der Bibliothek zu den verschiedenen Bereichen. Die einzelnen Themenwelten sind so gestaltet, dass sich zwischen ihnen fließende Übergänge ergeben und ein Wechselspiel aus offenen und geschlossenen Nutzerbereichen entsteht. Raum-in-Raum Situationen eröffnen weitere Funktionen, beispielsweise ein Musik- und Podcaststudio oder Büro- und Gruppenräume.

Ein großzügiger Leseraum mit Lounge-Charakter wirkt wie eine Erweiterung der Räumlichkeiten und lädt als „Fenster zur Stadt“ zum Verweilen, für Veranstaltungen und Workshops ein. Auf 220 Quadratmetern bietet er Platz für 100 Personen und lässt sich autark nutzen, indem der Zutritt zur Cafébar und den Sanitärräumen unabhängig von der Bibliotheksnutzung gewährleistet sind.

Designkonzept: funktional und ästhetisch

Ausgangspunkt des Designkonzepts bilden die sich verändernde Lese- und Kommunikationskultur sowie das Ziel, den Bedürfnissen vielschichtiger Nutzergruppen langfristig gerecht zu werden. Mit einem zeitgemäßen Erscheinungsbild wird Bildung, Lesen und der interkulturelle Austausch als positives Erlebnis verankert und die Stadtbibliothek als Ort des Austauschs und der Begegnung in die kommenden Jahrzehnte transportiert.

Eine kreative Antwort findet DIA, indem raumbildende Elemente, Funktionswände und digitale Medien flexible Nutzungen und divergierende atmosphärische Qualitäten ermöglichen. Der Treppenkörper als kommunikatives Zentrum fördert das soziale Miteinander und den generationenübergreifenden Austausch, während Raum-in-Raum Kuben sowie halboffene Loungebereiche eine fokussierte Lern- und Leseatmosphäre für Ruhesuchende bieten. Multimediale Technologien wie AV-Medien, CD’s und Docking-Stations mit Kopfhörern eröffnen neue Perspektiven und Nutzungsangebote und erweitern dadurch das crossmediale Erlebnis für die Besuchenden.

Ein großzügiger Leseraum mit Lounge-Charakter wirkt wie eine Erweiterung der Räumlichkeiten und lädt als „Fenster zur Stadt“ zum Verweilen, für Veranstaltungen und Workshops ein. Auf 220 Quadratmetern bietet er Platz für 100 Personen und lässt sich autark nutzen, indem der Zutritt zur Cafébar und den Sanitärräumen unabhängig von der Bibliotheksnutzung gewährleistet sind.

Beleuchtungskonzept: Funktionalität und Wohlfühlatmosphäre

Eine gleichmäßige Grundbeleuchtung sorgt für ein freundliches, einladendes Interieur. Die Ausleuchtung der Bücherregale wird über ein klares Raster von abgehängten Stromschienen garantiert, an denen je nach Bedarf einzelne Strahler positioniert und somit die Beleuchtung flexibel an die jeweilige Möblierung angepasst werden kann. Einzelne Nutzungen, etwa die Informationstheken oder Lesebereiche, werden mit individueller Akzentbeleuchtung in Form von Pendelleuchten oder Leseleuchten ausgestattet. Dadurch werden die Flächen zusätzlich zoniert. Es entsteht ein Wohlfühlambiente.

Aus der Stadtbibliothek ist ein Ort mit starker Identität entstanden, der für lebenslanges Lernen, hochwertige Informationsvermittlung und persönliches Miteinander steht. Mit einem zeitgemäßen Design haben Dittel Architekten eine Antwort auf die heutigen Anforderungen an das Lernen und den interkulturellen Austausch gefunden. So haben sie einen Ort geschaffen, der in vertrauter Atmosphäre zum Verweilen und Schmökern einlädt.

Materialauswahl: Für einen langen Lebenszyklus

Das gestalterische Konzept bedient sich eines zeitlosen Material- und Farbkanons sowie langlebiger Werkstoffe. Auf den am höchsten frequentierten Flächen, etwa dem Eingangsbereich im Erdgeschoss, kommt ein dunkelgrauer, strapazierfähiger Bodenbelag zum Einsatz. Die Hauptflächen der Bibliothek erhalten einen akustisch wirksamen Bodenbelag aus Teppichfliesen, wodurch eine angenehme, ruhige Atmosphäre entsteht. Innerhalb der einzelnen Bereiche können die räumlichen Konfigurationen bei Bedarf ohne großen baulichen Aufwand geändert und an neue Anforderungen angepasst werden, da nur die Schlüsselelemente fest verbaut sind.

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